Vorstellung Home Assistant und Installationsvarianten

Mein Einstieg in die Heimautomatisierung war die Messung von Temperaturen und später die Schaltung von Steckdosen per 433 MHz Funk (diese und diese). Um die Werte zu betrachten und die Steckdosen zu schalten habe ich mit Python einen eigenen kleinen Webserver geschrieben. Für richtige Automatisierungen bietet es sich jedoch an ein bereits bestehendes System zu benutzen. Meine Wahl fiel auf Home Assistant.

Screenshot meiner Home Assistant Installation

Home Assistant ist ein auf Python basierendes Open Source System mit dem viele Produkte zur Heimautomatisierung unterschiedlicher Hersteller in einem System zentral gesteuert werden können. Die verschiedenen Produkte werden als Components eingebunden. Für diese können dann z.B. Automatisierungen erstellt werden. Beim Eintreten von Bedingungen (Trigger) können diese automatisch ausgeführt werden. So kann z.B. automatisch Musik gestartet werden, wenn man nach Hause kommt. Die Seite Components gibt einen Überblick über die Geräte die eingebunden werden können. Mit der Suche kann man schauen ob bereits vorhandene Produkte unterstützt werden und erhält die passende Dokumentation (z.B. Sonos). Ähnliche Systeme sind z.B. openHAB, ioBroker oder FHEM.

Es gibt verschiedene Varianten um Home Assistant zu installieren. Es ist sehr beliebt Home Assistant auf einem Raspberry Pi (möglichst Raspberry Pi 3 Model B+) zu installieren. Zumindest zum Testen ist dies absolut ausreichend. Sollten die Ressourcen nicht ausreichen kann später immer noch auf ein leistungsfähigeres System gewechselt werden. Für die Installation auf einem Raspberry Pi stehen 3 (unterschiedlich komplexe) Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. Hass.io Ein Image wird auf die SD-Karte geschrieben und der Raspberry Pi kann direkt davon gebootet werden. Hass.io verwendet Docker und kann durch Addons (weitere Docker Container) erweitert werden.

  2. Hassbian Auch hier wird lediglich ein Image auf die SD-Karte geschrieben. Hassbian ist ein Raspian auf dem beim ersten Booten automatisch Home Assistant installiert wird.

  3. Manuelle Installation Die manuelle Installation kann theoretisch auf einem beliebigen Linux System erfolgen. Die verlinkte Anleitung zeigt wie auf einem Raspberry Pi vorgegangen werden kann.

Ich habe mich für Varainte 3, die manuelle Installation, entschieden. Mit dieser ist man am flexibelsten und kann z.B. auch die Komponente LIRC verwenden, wofür ich mit Variante 1 keine Lösung gefunden habe.

Um den Vorgang weitestgehend zu automatisieren habe ich Ansible verwendet. Es gibt bereits eine fertige Rolle für Home Assistant (untertstützt Debian/Raspbian und Fedora). Allerdings habe ich diese erst gefunden, nachdem ich bereits eine eigene Rolle angefangen hatte. Meine Rolle unterstützt lediglich Debian/Raspbian und ergibt im Zusammenspiel mit weiteren Rollen meine fertige Home Assistant Installation (weitere Rollen sind z.B. mosquitto oder lirc). Für die einzelnen Rollen sollen noch weitere erklärende Artikel folgen.